19.30 Uhr im Festsaal

Als „Pianist aus den Trümmern“ wurde Aeham Ahmad über Nacht bekannt, als er im Jahre 2014 inmitten des ausgebombten Stadtteils Yarmuk in Damaskus (Syrien) sein Klavier auf die Straße schob, um mit seinen Liedern die noch verbliebenen Einwohner vom alltäglichen Elend abzulenken. „Ich musste etwas tun inmitten all dieser Verzweiflung“ schreibt er später in seiner Autobiographie. Kindern bringt er fröhliche Lieder bei, die Musik von Mozart hat den klassisch ausgebildeten Pianisten dabei inspiriert. Sogar ein Männerchor wird gegründet inmitten der Trümmer, mit einem alten Keyboard und einem Generator als Stromquelle.

Im August 2015 kam Aeham Ahmad auf der Flucht vor dem Islamischen Staat (IS) über die Balkanroute nach Deutschland. Er lebt heute mit seiner Familie in Wiesbaden und gibt bundesweit Konzerte mit seinen eigenen Liedern und Klavierstücken. Er erhebt seine Stimme für alle Menschen, die weiterhin unter dem Bürgerkrieg in Syrien oder unter Heimatverlust leiden. Aeham Ahmad wurde im Jahre 2015 mit dem Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte ausgezeichnet. Bei seinen Auftritten springt seine positive Energie und Lebensfreude schnell auf das Publikum über. Seine Sprache ist die Musik. Sie lässt den Zuhörer erleben, dass der menschliche Geist und Lebenswille unbesiegbar sind.